Trauerfeier nach Suizid

Patricia Rind

Eine Trauerfeier nach Suizid gestalten

Zwei einander zugewandte Hände liegen übereinander auf Stein, Symbol für Trost, Halt und Mitgefühl bei einer Trauerfeier.

Auch nach einem Suizid gestalte ich freie Trauerfeiern, die Halt geben – in der Metropolregion Rhein-Neckar und darüber hinaus. Jeder Abschied ist individuell.


Inhalte


  1. Trauerfeier nach Suizid: Eine besondere Herausforderung
  2. Die richtigen Worte finden
  3. Individuelle Gestaltung einer Trauerfeier
  4. Rituale, die Trost spenden
  5. Fazit: Ein würdevoller Abschied, der sich richtig anfühl

Die richtigen Worte finden


In meinen Gesprächen mit Angehörigen erlebe ich oft, dass sie sich in dieser Situation überfordert fühlen. Die Trauer ist schon schwer genug – und dann kommen all die Entscheidungen hinzu.


Soll die Trauerfeier traditionell oder persönlich gestaltet werden?

Wie spricht man über den Suizid, ohne zusätzliche Verletzungen zu verursachen?

Welche Rituale können den Hinterbliebenen Trost spenden?

Jede Familie geht anders mit diesem Verlust um. Manche wünschen sich eine klassische Zeremonie, weil sie Halt gibt. Andere möchten bewusst einen individuellen Weg gehen – persönlicher, freier, mit Gesten, die ihre Verbindung zum Verstorbenen widerspiegeln.

Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg. Entscheidend ist, dass sich die freie Trauerfeier für die Angehörigen stimmig anfühlt.

Individuelle Gestaltung der Trauerfeier


Eine Familie, die ich als freie Trauerrednerin begleitet habe, war lange unsicher, wie sie den Abschied gestalten sollte. Doch eines war ihnen klar:

Die Trauerfeier sollte nicht nur traurig und bedrückend sein.

Ihr geliebter Mensch hatte das Leben trotz aller Kämpfe geliebt. Am Ende entschieden sie sich für eine besondere Geste:

Alle Gäste zündeten Wunderkerzen an.

Ein symbolisches Zeichen, dass sein Licht nicht einfach erloschen ist. Dass er Spuren hinterlassen hat, die weiterstrahlen.

Solche persönlichen Rituale können helfen, Trost und Verbindung zu schaffen.

Rituale, die Trost spenden


In meinen freien Trauerreden geht es nicht um die Art des Todes – sondern um das Leben.

Ich erzähle von der Person:


  • Von ihren Stärken und Träumen
  • Von den Menschen, die sie geliebt hat
  • Von den Momenten, die in Erinnerung bleiben


Der Suizid ist ein Teil ihrer Geschichte, aber nicht das, was diesen Menschen definiert. Ich spreche darüber, wenn es für die Familie richtig ist – mit Feingefühl und ohne Spekulationen.

Denn dieser Abschied ist nicht nur schmerzhaft – er soll auch Raum für Erinnerungen lassen.

Rituale, die Halt geben können:



  • Erinnerungen teilen – eine kleine Geschichte oder ein Gedanke am Grab
  • Ein Licht entzünden – als Symbol für die Liebe, die bleibt
  • Einen Gegenstand mitgeben – etwas, das den Verstorbenen oder die Familie verbunden hat
  • Gemeinsames Schweigen oder Musik, die verbindet


Jede Familie entscheidet selbst, was für sie richtig ist.

Fazit: Ein würdevoller Abschied, der sich richtig anfühlt


Eine freie Trauerfeier nach Suizid ist immer eine Gratwanderung zwischen Schmerz, Liebe und Erinnerung. Es gibt keine festen Regeln – nur den Wunsch, einen ehrlichen, würdevollen Abschied zu gestalten.

Ob traditionell oder individuell, mit persönlichen Ritualen oder schlichten Worten – entscheidend ist, dass die Angehörigen einen Rahmen finden, der ihnen Trost spendet. Dabei unterstütze ich als freie Trauerrednerin und Trauerbegleiterin.

Denn auch wenn der Suizid den Abschied überschattet, bleibt das Leben des Verstorbenen in Erinnerung, in Liebe und in den Spuren, die er hinterlassen hat.

Was Angehörige nach einem Suizid brauchen, beschreibe ich auch in „Trauer nach Suizid“.

Warum freie Trauerreden besonders hilfreich sein können, erkläre ich in „Trauerrede ohne Pfarrer“.

Wie Sprache bei Suizid helfen kann, erzähle ich in „Wie spricht man über Suizid“.

Eine Person schreibt in ein Notizbuch, während eine andere eine Tasse hält.
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